Englischer Garten

Der Englische Garten war der erste eigens für die Bevölkerung angelegte Stadtpark Europas. Seit Beginn im Jahre 1789 erfreut sich der Englische Garten großer Beliebtheit, sowohl bei den Touristen als auch bei den Münchnerinnen und Münchnern.

In einem Dekret des Kurfürsten Karl Theodor von 1792 wurden alle Gärten in Bayern der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Englische Landschaftsgartenarchitektur setzte einen Kontrast zum damals noch vorherrschenden Barockgarten mit seinen symmetrischen, geometrisch exakt definierten Formen. Daher hatte sich der anfangs noch Theodors Park benannte Park rasch unter dem Namen Englischer Garten etabliert. In den Anfangsjahren seiner Entstehung im Jahre 1789 teilte sich der Volkspark noch die Fläche mit Militärgärten, die der spätere bayerische Kriegsminister Benjamin Thompson hatte anlegen lassen, um dort Gemüse anzubauen. Der südliche Englische Garten ist der bekannte und direkt an die Münchner Innenstadt grenzende Teil mit den vielen Sehenswürdigkeiten. Im nördlichen Englischen Garten findet man eine Weitläufigkeit und Abgeschiedenheit die man in einer Großstadt nicht erwarten würde. Neben den Tieren, wie Füchsen und Hasen, genießen vor Allem Jogger und Radfahrer die Natur und Ruhe. Natürlich darf auch im nördlichen Teil des Englischen Gartens ein Biergarten nicht fehlen: Der Aumeister ist ein sehr beliebter Biergarten unter den Münchnern. Der Englische Garten verliert sich dann Richtung Norden in den Isarauen.

Die Eisbachsurfer – die stehende Welle im Englischen Garten

Eisbach_SurfwelleSeit den Siebziger Jahren ist die „stehende Welle“ als Surfspot bekannt und beliebt. Mittlerweile ist sie weltweit bekannt, in die Reiseführer aufgenommen und von den Stadtführern fest in die Touren eingebunden. Die Welle ist leicht zu erkennen, denn schon von Weitem sieht man eine Traube von Menschen, die den darunter surfenden zusehen. Selbst im Winter ist die Welle bei Surfern beliebt, denn dann ist die Schlange nicht ganz so lang wie an den heißen Tagen. Nachdem das Eisbach-Surfen lange Zeit nicht legal war, übernahm die Stadt im Jahre 2009 die Haftung in dem sie das Gebiet im Tausch mit dem Land Bayern erwarb. Nach der Welle ist der Bach auch bei Schwimmern beliebt, doch dies ist eigentlich nicht erlaubt und nur Ortskundigen zu empfehlen. Ein weiterer Surfspot befindet sich an der Floßlände in Thalkirchen, der sich für Anfänger besser eignet als die stehende Welle im Englischen Garten.

Das japanische Teehaus

Das Teehaus liegt am Eingang zum Englischen Garten hinter dem Haus der Kunst. Es befindet sich dort seit 1972 auf einer Insel im See des Köglmühlbaches der kurz darauf in den Eisbach mündet. Das Teehaus heißt KanShoAn und wurde vom Grossmeister der Urasenke Teeschule Dr. Soshitsu Sen gestiftet und von Japan nach München transportiert. Gegen einen kleinen Unkostenbeitrag kann man hier regelmäßig die Kunst der japanischen Teezeremonie erfahren und japanischen Tee probieren.

Der Monopteros im Englischen Garten

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Der Monopteros ist ein Rundtempel im Englischen Garten auf einem kleinen Hügel liegend und ein beliebter Aussichtspunkt. Es lohnt sich auf einen Spaziergang, die paar Stufen auf den künstlichen Hügel zu steigen und die Aussicht auf die Schönfeldwiese und das Panorama mit der Münchner Innenstadt zu genießen. Der münchner Monopteros ist 16 m hoch und wurde von 1832 bis 1837 nach einem Entwurf von Leo von Klenze, dem Hofarchitekten König Ludwigs dem Ersten von Bayern erbaut. Im Winter können Sie hier übrigens mit den Kleinen zum Rodeln gehen.

Der Kleinhesseloher See

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Der Kleinhesseloher See wurde von Reinhard von Werneck im Jahre 1803 im Rahmen der Entstehung des Englischen Gartens angelegt und bald darauf durch Friedrich Ludwig Skell auf die heutige Größe erweitert. Seit 1985 befindet sich auch das Seehaus am Ufer des Sees, nach einem Entwurf von Ernst Hürlimann und Ludwig Wiedemann. Das Seehaus ist ein Restaurant und ein beliebter Biergarten direkt am Wasser. An schönen Tagen kann man unweit des Seehauses in einem Ruder- oder Tretboot durch den See schippern.

Der chinesische Turm und Biergarten

Chinesischer-Turm
Der chinesische Turm wurde von Johann Baptist Lechner nach einem Entwurf von Joseph Frey im Pagodenstil in den Jahren 1789-1790 erbaut. Der 25 Meter hohe Turm ging bereits mehrfach in Flammen auf und wurde zuletzt 1952 nach einer Kriegsbeschädigung neu errichtet. Den Turm kann leider nicht besteigen, einzig die Blaskapelle im ersten Stock hat Zugang zum Turm.

Neben dem chinesischen Turm ist der gleichnamige Biergarten weltbekannt. Mit 7000 Plätzen in der Selbstbedienung und 500 bedienten Plätzen (Restaurant) ist er der zweitgrößte Biergarten der Welt (nach dem Hirschgarten mit 8000 Plätzen). Wie in Biergärten traditionell üblich, darf man sein mitgebrachtes Essen im Selbstbedienungsbereich verzehren, muss jedoch die Getränke beim Wirt kaufen. Das Schankrecht liegt mittlerweile bei der staatlichen Brauerei Hofbräu (Hofbräuhaus). Auch für Kinder gibt es einen Kinderspielplatz und ein Kinderkarussel.

Besonderes Highlight ist der traditionelle Kocherlball. Hier trafen sich früher Bedienstete und Soldaten ab vier Uhr früh zum Tanz am chinesischen Turm. Auch heute noch wird früh aufgestanden: Der Kocherlball findet am dritten Sonntag im Juli von 5:30 – 10 Uhr statt und lockt zahlreiche Teilnehmer an.

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