Neptunbrunnen

Der Neptunbrunnen ist eine Brunnenanlage im Zentrum von München. Er befindet sich im Alten Botanischen Garten an der Elisenstraße, nahe des Karlsplatzes (Stachus).

In der Mitte des von Oswald Bieber erbauten Bassins erhebt sich die von Josef Wackerle geschaffene Neptunsfigur. Neptun ist mit Dreizack und seiner Tunika über der Schulter neben einem kräftigen, fischschwänzigem Ross, welches ihn an die Wasseroberfläche gebracht hat, in Siegerpose dargestellt. Dieser kraftvolle Auftritt des Heroen mit dem muskulösen Körperbau wird durch die ihn umgebenen wasserspeienden Tritonen untermalt. Die Figurengruppe wird zusätzlich durch eine in Intervallen aufbrausende Fontäne am Bauch des Rosses getragen und mit Kraft versehen; außerdem fallen mehrere dünne Strahlen aus den Muscheln in das große Bassin. Umgeben wird die Brunnenanlage im Zentrum des Parks mit reichem Blumenschmuck, die den notwendigen Freiraum der imponierenden Größe einen großzügigen Rahmen gibt. Die zahlreichen Sitzbänke laden zum Verweilen ein.

Der Alte Botanische Garten wurde 1804-1814 durch Friedrich Ludwig von Sckell angelegt. Das noch vorhandene Eingangsportal zum Alten Botanischen Garten schuf Emanuel Joseph von Herigoyen. Auf dem Gelände befand sich auch der Glaspalast, der 1854 anlässlich der Ersten Allgemeinen Deutschen Industrieausstellung gebaut wurde, 1931 jedoch einer Brandkatastrophe zum Opfer fiel. In den Folgejahren 1935-1937 wurde der Park auf Befehl der Nationalsozialisten von den Architekten Oswald Bieber und Joseph Wackerle neu gestaltet. Ein Großteil von Erdreich und Bäumen, der am Königsplatz dem Aufmarschplatz der NSDAP weichen musste, wurde hier wiederverwendet. Zusätzlich errichtete man in der Achse der Arcisstraße am nördlichen Ende des Parks ein Kaffeehaus, dem heutigen "Parkcafe". Dies passt sich zur Straße hin mit vier gewaltigen Pfeilern an den Baustil des ehemaligen Parteiviertels an. An der Südseite wurde neben einem Ausstellungsgebäude der große Neptunbrunnen in der Achse des Justizpalastes aufgestellt.