Surfen in München: Eisbach & Floßlände

Das Surferparadies im Herzen Münchens hat sich längst weltweit herumgesprochen und ist mittlerweile fester Bestandteil von Stadtführungen. Von der Eisbachwelle bis zu den anderen Fluss-Surfspots – München hat Surfern viel zu bieten.

München ist bekannt für die weltberühmten Biergärten, das Hofbräuhaus und das Oktoberfest, aber auch den ungewohnten Anblick von Surfern auf der stehenden Wellt im Englischen Garten. In einer Stadt, die weit entfernt von den tosenden Wellen der Küste liegt, wartet ein einzigartiges Surferlebnis auf Adrenalinjunkies und neugierige Spaziergänger gleichermaßen. Der Eisbach, ein kleiner, künstlich angelegter Fluss, hat sich zu einem Mekka für Surfer aus aller Welt entwickelt und allen Widrigkeiten zum Trotz eine lebendige und blühende Surfkultur mitten in der deutschen Metropole geschaffen. Schnappen Sie sich also Ihr Brett, reiten Sie auf einer Welle und tauchen Sie ein in die aufregende Welt von Münchens außergewöhnlicher Surfszene. Erleben Sie die Leidenschaft, das Können und das beeindruckende Spektakel des Surfens vor einer unerwarteten Kulisse – der pulsierenden Stadt München.

Die Geschichte des Fluss-Surfens in München

Die Geschichte des Flusssurfens in München reicht weit zurück und hat sich über Jahrzehnte entwickelt. Angefangen hat alles in den 70er Jahren, als eine Gruppe von Abenteurern begann, auf dem Eisbach zu surfen, einem kleinen Fluss, der durch den Englischen Garten fließt. Von Anfang an war es eine Herausforderung, denn der Eisbach war nicht zum Surfen geeignet. Doch mit der Zeit entwickelte sich eine lebendige Surfkultur, die bis heute anhält und München zu einer der ungewöhnlichsten Surfdestinationen der Welt gemacht hat.

Die Eisbachwelle: Münchens ikonischer Surfspot

Die Eisbachwelle ist der wohl bekannteste Surfspot Münchens. Die künstliche Welle im Englischen Garten zieht Surfer aus aller Welt an – und noch viel mehr Touristen, die von der Prinzregenstraße aus die Surfer trockenen Fußes bewundern können. Mit ihrer konstanten Strömung ist sie auch für erfahrene Surfer eine Herausforderung, denn Flusssurfen will gelernt sein. Ein Kurzbesuch oder auch ein längerer Aufenthalt an der Eisbachwelle gehört auf jeden Fall zu einem München-Besuch dazu.

Weitere Fluss-Surfspots in München

Die Eisbachwelle ist sicherlich der bekannteste Surfspot in München, aber es gibt noch viele weitere Surfspots, die einen Besuch wert sind. Von der Isar bis zur Floßlände – jeder Surfspot hat seine eigenen Besonderheiten und bietet ein einzigartiges Erlebnis für Surfer jeden Niveaus.

Kleine Eisbachwelle E2

Die zweite Welle im Englischen Garten hat mehrere Namen: Kleine Eisbachwelle, Dianabadwelle oder einfach E2. Sie liegt knapp 650 Meter bachabwärts und ist deutlich sanfter als die bekannte große Welle an der Prinzregentenstraße.

Floßlände

Ein weiterer Hotspot für Surfer ist die Floßlände in Thalkirchen. Hier teilt man sich die Welle mit den Flößern und den Stadtwerken München, die das Wasser ansonsten zur Stromerzeugung nutzen. Deshalb und vielleicht auch wegen der Lage geht es an der Floßlände etwas ruhiger zu und die stehende Welle ist etwas besser für Anfänger geeignet.

Floßlände – Surfzeiten

Die Surfwelle an der Floßlände in Thalkirchen ist eine nicht dauerhaft stehende Welle, sondern wird durch eine Wehrsteuerung weiter oben im Flusslauf erzeugt. Da das Wasser ansonsten primär für die Stromerzeugung genutzt wird, kam es immer wieder zu Konflikten zwischen den Stadtwerken München und den Surfern. Seit dem Jahr 2022 soll das Surfen an 10 bis 15 Stunden möglich sein.

Mai07:30 bis 21:00 Uhr
Juni06:30 bis 21:30 Uhr
Juli06:30 bis 21:30 Uhr
August07:30 bis 20:30 Uhr
September07:30 bis 20:00 Uhr
Aktuelle Zeiten und Änderungen finden sich auf der Seite der IGSM eV.

Welle an der Wittelsbacherbrücke

Je nach Wasserstand bildet sich etwas unterhalb der Wittelsbacherbrücke eine stehende Welle, die wohl eher bei waaghalsigen Surfern beliebt ist. Vor allem bei Hochwasser bildet sich die Welle, deren Wasser dann aber auch Äste und kleine Bäume mitreißen kann.

Jochen Schweizer Arena

Für Anfänger eignet sich die Indoor-Anlage in der Jochen Schweizer Arena im Münchner Südosten. Hier können einzelne Slots gebucht werden und wer möchte, kann mit Einweisung und Übungsstange die ersten Versuche starten.

SURFTOWN München Hallbergmoos

Im Norden Münchens, kurz vor dem Flughafen München, entsteht ein Surfpark mit künstlichen Wellen. Offiziell heißt das Areal o2 SURFTOWN MUC und soll bis 2024 auf 20.000 Quadratmetern ein Surferlebnis bieten.

Surferszene in München

Die Surf-Community in München ist lebendig und vielfältig. Es gab und gibt immer wieder Vereine und Gruppen, die die Interessen der Surfer gegenüber der Politik vertreten und auch Veranstaltungen organisieren. Früher war es der Verein Großstadtsurfer e.V., heute ist es die Interessengemeinschaft Surfen in München, die seit 2014 auch als eingetragener Verein die Interessen gegenüber Politik und Stadtverwaltung vertritt. Die Münchner Surfszene ist bekannt für ihre Offenheit und Gastfreundschaft, Surfer aller Alters- und Könnensstufen sind herzlich willkommen.

Tipps für Erstsurfer in München

Wer die Welle und das Board selbst in Aktion erleben möchte, kann sich an mehreren Stellen in München die passende Ausrüstung ausleihen. Natürlich ist es hilfreich, wenn man schon ein wenig Erfahrung hat und die ersten Versuche vielleicht schon „trocken“ gemacht hat, wie z.B. in der Jochen Schweizer Arena. Beim Ausleihen oder in einer Schnupperstunde bekommt man die richtige Hilfestellung und die Grundtechniken, die man beherrschen sollte. So wird das erste Surferlebnis in München zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Gerade wenn die Isar Hochwasser führt, sollten nicht nur Anfänger das Wasser meiden, denn dann kann die Isar Bäume und Äste mit sich führen und die Wasserqualität leidet meist darunter. Außerdem sollten die Surfspots in München nicht alleine besurft werden – Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Ausrüstung für das Fluss-Surfen in München

Flusssurfen erfordert spezielle Ausrüstung und Zubehör, um den Herausforderungen des Flusses gerecht zu werden. Es gibt Softboards und klassische Surfboards, die sich für das Flusssurfen eignen. Der Name Eisbach ist Programm und so erreicht die Wassertemperatur fast nie die 20°C-Marke. Entsprechend wichtig ist die richtige Bekleidung – vom Neoprenanzug bis zur Schutzausrüstung.

Grundausrüstung für das Flusssurfen

  • Surfbrett
  • Leash (Leine zwischen Brett und Surfer)
  • Neoprenanzug

Praktische Zusatzausrüstung:

  • Booties, Haube & Handschuhe
  • Helm

Keep Surfing – Dokumentarfilm

Der Dokumentarfilm Keep Surfing von Bjoern Richie Lob aus dem Jahr 2009 hat mehrere Surfer über einen Zeitraum von zehn Jahren begleitet. So entstand ein Porträt der Flusssurfer, das beim Filmfest München mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde.

Surfverbot im Englischen Garten

Als der Film entstand, hatte sich die Situation für das Surfen in München verschlechtert. Grundsätzlich war das Surfen am Eisbach nur geduldet, aber eigentlich verboten. Da das Areal der stehenden Welle zum Englischen Garten gehörte, galten dort die Regeln der Bayerischen Schlösserverwaltung. Damit wären die Mitarbeiter:innen der Verwaltung theoretisch haftbar, falls etwas passieren würde. Auf städtischem Grund gilt jedoch die Bade- und Bootsverordnung. Aus diesem Grund wurde das Gebiet um die Surfwelle der Stadt München zugeschlagen und im Gegenzug ein Teil des Grünstreifens dem Englischen Garten zurückgegeben. Dadurch wurde das Surfverbot deutlich entschärft.

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